Höchstwert – 1129 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden gemeldet (msn.com)
Diesen Artikel kann man auf "Microsoft News" anklicken. Wenn man das tut, dann liest man, dass dieser "Rekordwert" vermutlich zu einem großen Teil aus nachgemeldeten Fällen aus den beiden Feiertagen und dem Sonntag besteht.
Liest man nur die Überschrift- was, wie ich vermute, viele tun-, dann erhält man den Eindruck "Oh Gott, so viele Corona- Tote wie noch nie!".
So kann man, ohne falsche Tatsachen zu behaupten, einen falschen Eindruck erwecken, und das wird in den Medien- allein schon was diese Zahlenreportage anbelangt- Tag für Tag gemacht.
Für mich kein Kavaliersdelikt.
Dabei habe ich jetzt nur vom Widerspruch zwischen Überschrift und Inhalt gesprochen.
Ein weiterer Aspekt: Es wird nur äußerst selten zur Sprache gebracht, dass die veröffentlichten Fallzahlen eigentlich erst dann einigermaßen aussagekräftig sind, wenn man sie in Relation zur Gesamtzahl der Testungen setzt.
Im Moment vielleicht nicht so relevant, da die Fallzahlen derzeit auch prozentual gesehen erheblich höher sind als im Sommer und frühen Herbst. (Ich persönlich halte diesen Umstand immer für relevant.)
Im Sommer und Frühherbst jedoch wurde mittels der absoluten Zahlen eine "Welle" nach der anderen herbeigeredet, die es so in Wahrheit nicht gab, weil der prozentuale Anteil der Infizierten nur geringen Schwankungen ausgesetzt war. Diese Irreführung- ob vorsätzlich oder fahrlässig- hat stattgefunden, das kann man nicht wegdiskutieren.
Und da muss einfach nach dem Warum gefragt werden.
Die allermeisten von uns glauben den handelsüblichen Medien.
Statt dessen sollte man das Gesagte oder Geschriebene zur Kenntnis nehmen und auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfen.
Dann wird man entweder zu der Auffassung gelangen, dass das, was man zur Kenntnis genommen hat, wahr ist, oder dass es nicht wahr ist, oder dass es teilweise wahr bzw. nicht wahr ist, oder dass man das im Moment schlicht und einfach nicht beurteilen kann.
Ich selbst habe bis vor kurzem das meiste geglaubt, was ich in den handelsüblichen Medien gesehen bzw. gehört habe. Und was ich nicht geglaubt habe, habe ich trotzdem geglaubt, bzw. ich habe nicht weiter darüber nachgedacht. Man hat ja anderes zu tun...
Geselligere Menschen als ich werden vielleicht öfter im zwanglosen Gespräch unter Freunden ihrem Ärger über gewisse Ungereimtheiten Luft machen, dann aber auch zur Tagesordnung übergehen. Dasselbe in grün, sozusagen.
Einen Artikel aufmerksam zu lesen, ist leichter gesagt als getan. Für mich zumindest.
Gleichzeitig halte ich es für existenziell. Für jeden von uns.
Die handelsüblichen Medien gehören zu unserem täglichen Leben, halten uns in Verbindung mit den Ereignissen in aller Welt. Das bedeutet, dass die Menschen, die für diese Medien arbeiten, eine immense Verantwortung tragen.
Ich bezweifle aber, dass sich die meisten von ihnen- bei allem Fleiß, aller Begabung und allem Engagement- dieser Verantwortung wirklich bewusst sind. Sicher wollen sie ihren Job gut machen, aber was ist "gut"?
Und sie unterliegen, wie jeder Mensch, immer wieder Zwängen und Versuchungen, die ihrer Verantwortung zuwiderlaufen.
An das Gute im Journalisten zu glauben, ist gut und richtig. An den rundum guten Journalisten zu glauben, ist naiv.
Wir müssen selber genau hingucken.